Sonntag, 5. August 2012

Der Lack ist ab!

Wer kennt das nicht: Man fährt mit seinem neuen, frisch vom Band gerolltem Panzer an einem sonnigen Sonntag Nachmittag zur Eisdiele und irgendwo hat so ein fieser Heckenschütze verschanzt und schießt einem aus heiterem Himmel einen Lackplatzer in die Panzerplatte.... Nachdem sich der Rauch der Antwort mit den Granatwerfer verzogen hat stellt sich natürlich die Frage: Was tun mit dem Lackschaden? leider kann ich euch dabei auch nicht weiterhelfen, aber ich habe hier mal aufgeschrieben, wie ich solche Lackschäden an meinen Fahrzeugen darstelle.

Demonstrieren werde ich das ganze an einem Land Raider, den ich aktuell (ja, ich geb's ja zu, er steht schon ewig) für meine Salamanders bemale. Der Panzer hat bisher einen Grundfarbauftrag erhalten, darüber eine erste Lage an Washes, Weathering und Kantenbürstung. Das ist meiner Meinung nach ein ganz guter Stand um solche Detals azubringen. Man findet dabei dann ganz gut Stellen, die später noch ausgebessert werden müssen. Nach den Details und dem Ausbessern kommt dann noch einmal eine Lage Wash über Grundfarbe und die Lackplatzer, damit sehen diese nicht mehr so "aufgemalt" aus.


Zunächst muss man sich natürlich erstmal geeignete Stellen für die Schäden suchen. Generell sind Kanten und Ecken natürlich sehr geeignet, hier stößt sich eben Zuerst Lack ab. Aber gerade bei Panzern und anderen Fahrzeugen, die über's Schlachtfeld rollen, sind auch Abplatzer auf Flächen, z.B. aufgrund von Einschüssen denkbar.Wenn dann einmal passende Stellen gefunden sind fange ich damit an die Konturen der Abplatzer zu definieren und dann die Flächen schwarz zu grundieren. Bei der Form der Schäden kann man relativ kreativ sein, sollte aber halbwegs logische, physikalisch richtige Ansätze wählen. Ich benutze für solche Dinge immer gerne die Google Bildersuche, und schaue mir erstmal einige Fotos von solchen Schäden an, um mich inspirieren zu lassen.

















Nachdem alle Schäden nun schwarz grundiert sind male ich sie grau aus. Grau? Ja, grau! Wer ich kennt, weiß dass ich kein Freund von Metallicfarben bin. Abgesehen von Bronze (Hat schonmal jemand meine Confrntation Zwerge gesehen?) nutze ich lieber simple NMM Techniken. Wer jedoch lieber Metallicfarben nutzt kann hier natürlich mit eben diesen arbeiten. Es geht ja darum, dass eben unter dem Lack Metall zum Vorschein kommt. Man sollte hierbei jedoch beachten, dass man Metallicfarben lieber trocken aufbürsten sollte anstatt sie nass aufzutragen. Dann ist die Optik einfach stimmiger, da gleichmäßiger. Von der schwarzen Grundierung lasse ich einen schmalen, gerne auch ungleichmäßigen Rand stehen. Da gerade Fahrzeuglack ja ee gewisse Dicke hat, entstehen an den Bruchstellen auch Schatten, diese soll der schwarze Rand darstellen.

















Der nächste Schritt sind dann die Highlights und Verläufe in den blanken Metallflächen. Die Freunde der Metallicfarben können hier einen hellen Silberton verwenden, die Verläufe in den Flächen können dabei eventuell ganz entfallen. Ich benutze hier weiß und helle Grautöne. Dabei arbeite ich dann vor allem de Bruchkanten des abgesplitterten Lacks heraus. Hier gibt es neben den Schatten eben auch Reflektionen auf den Graten, die ich durch eine weiße Linie darstelle. Läuft der blanke Bereich über eine Kante, so muss natürlich auch diese herausgearbeitet werden. Hierbei sollte man beachten, dass das blanke Metall eben stärker Reflektiert als der lackierte Bereich (ich gehe einfach mal davon aus, dass ein Panzer nicht mit Hochglanzlack behandelt wird).

















Und was passiert mit Metall, wenn der Lack ab ist? Genau, es rostet und verwittert. Zur Darstellung von Rost nutze ich ein Rotbraun, dass ich relativ stark verdünne und dann mit dem Pinsel auftupfe. Persönlich bin ich hier der Meinung "Weniger ist mehr", allerdings kann man auch mit ordentlich verrosteten Stellen einen guten Effekt erzielen.. Ich will nur nicht, dass meine Armee so aussieht als würde sie gleich auseinanderfallen ;)
Wer etwas mehr will, kann durchaus die angemischte "Rostplörre" (besagtes stark verdünntes Rotbraun) mit einem kleinen tropfen Spüli versetzen. Dadurch bricht die Oberflächenspannug (und es gibt nicht so starke Trocknungsränder) und man kann etwas davon an den Panzerplatten herunterlaufen lassen. Das gibt nette Rostspuren wie vom Regen.



















Mit solchen Spuren übersäht macht der Panzer keinen so "Milchbubi"-Eindruck mehr, sondern man sieht, dass er sich auf dem Schlachtfeld bewährt hat. Wie weit man dabei geht ist jedem selbst überlassen, ich persönlich setze so etwas, wie gesagt, lieber dezent ein. Der Panzer ist damit seiner Fertigstellung einen Schritt näher, wenn es soweit ist, werde ich hier noch ein fertiges Bild davon zeigen.


Die lange Dürre...

Ihr habt es ja bestimmt gemerkt, hier war in den letzten Wochen sehr(!) wenig los... die, die mich näher kennen, wissen ja warum.. Es war eine sehr turbulente Zeit, naja ist es immernoch.. trotzdem habe ich in den letzten Tagen mal wieder den Pinsel zur Hand nehmen können, und auch in der nächsten Zeit sieht es dafür wieder etwas besser aus. Ich habe gerade die Bilder für ein kleines Tutorial zu Lackschäden an Fahrzeugen vor mir liegen, dass heute noch online gehen wird. Ausserdem wird es noch den Start eines Work In Progress geben, ich bemale gerade ein Space Marines Devastoren Squad.
Auch das in der Umfrage gewünschte wetblending Tutorial ist schon in der Mache.. Also bitte nehmt mir die Trockenperiode für die Pinsel nicht so übel, es kommt neuer Lesestoff.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Aber Rotkäppchen...

.. warum hast Du denn so große Knarren?
  
Zugegeben, ein in mehrerlei Hinsicht nicht ganz korrektes Zitat, aber trotzdem ist es so ziemlich das, was mir beim Betrachten dieser Mini durch den Kopf gegangen ist: Wie schon letzte Woche angekündigt habe ich mir eine Miniatur von Tale of War kommen lassen: Rotkäppchen mit Sturmgewehr. Die Mini die ich vor mir liegen habe ist zwar nicht genau die, die auf der Tale of War Seite zu sehen ist, aber sie hat das selbe Konzept und den selben Namen, evtl handelt es sich um eine ältere oder neuere Serie. Modelliert wurde die Kleine von Ivan Santurio, der unter anderem auch 2006 einen Golden Demon gewonnen hat.

Generell muss ich zu der Mini sagen, dass die Details wirklich sehr schön sind und sehr gut ausmodelliert, z.B. die Puppe die am Gewehrkolben hängt, jedoch ist der Guss eher durchschnittlich. Es gibt viele Grate und auch ist ein Versatz der formen vorhanden. Trotz allem ist die Qualität in Ordnung. Besonders möchte ich hier auch die Verpackung hervorheben: Es gibt keinen Blister in dem alles umherfliegt wie bei den meisten anderen Herstellern, sondern einen Karton in dem die Einzelteile zwischen zwei Schichten Schaumstoff eingeklemmt sind. Das mag ein paar Cent mehr kosten, aber dafür gibt es auch keine verbogenen oder abgebrochenen Details.
Für alle die noch keinen oder nur wenig Kontakt mit 54mm Figuren hatten, habe ich mal einen Sci-Fi Templar Knight von Scibor daneben gelegt. Dieser stattliche Kerl dürfte ca. die Obergrenze für 28mm Miniaturen darstellen.



Ebenfalls heute eingetrudelt ist eine 54mm Miniatur von Ares Mythologic, und zwar Handelt es sich um 'Letalis Umbra' aus der Draconia Serie. Auch dieser Kollege kommt, genauso wie Rotkäppchen, aus Spanien und wurde von Phillip Damont modelliert. Der Assassine ist ebenfalls sehr fein modelliert, hat vielleicht einen Hauch weniger Details als das Modell von Tale of War, jedoch ist das marginal. Der Guss ist in diesem Fall jedoch über alle Zweifel erhaben, es gibt so gut wie keine Grate und keinen Versatz. Man muss natürlich hier fairerweise sagen, dass die Miniatur auch mehr als das doppelte kostet. Ihr werdet diese Mini bald wieder sehen, sie wird dank ihrer Kleidung mit vielen Falten und dem wallenden Umhang für das Wetblending-Tutorial herhalten.





Freitag, 29. Juni 2012

Tale of War

kennt Ihr eigentlich Tale of War? Ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich diesen Hersteller bisher nicht kannte, allerdings bin ich diese Woche über eine sehr coole Miniatur gestolpert: Rotkäppchen in 54mm. Auch das restliche Angebot dieser spanischen Miniaturenschmiede sieht sehr ansprechend aus. Ich werde demnächst wohl mal eine Handvoll Minis ordern und dann hier ein kleines Review schreiben, wie es um die Modell- und Gußqualität steht. 

Montag, 25. Juni 2012

Half Orc Thief (Teil 3)




So... heute gibt es den dritten und letzten Teil des Reaper Half Orc Thief Projektes zu sehen. Die Lederteile der Kleidung, also Schuhe, Hose und Handschuhe, haben ein paar Highlights erhalten und die Nähte habe ich mit Bleached Bone hervorgehoben.

Danach habe ich die Kleidung und die sichtbare Haut gewasht, um die schon durch die zweifarbige Grundierung vorhandenen Schatten etwas zu intensivieren. Letztendlich habe ich dem Schwert einen (zugegebenermaßen sehr einfachen) NMM (Non Metallic Metal) Effekt verpasst. Der Umhang ist an dem Kollegen wohl der größte Blickfang, also habe ich ihn mittels Wetblending schattiert.




Damit die schöne Mini dann nicht so auf einem kahlen Tisch stehen muss habe ich mir überlegt dem Kollegen noch eine Base zu spendieren. Das Grundmaterial ist hier eine lufthärtende Modelliermasse, 2K-Masse wie Green Stuff ist hier einfach zu teuer. Aus der Masse habe ich einfach nur einen... nun, nennen wir es Fladen geformt und eine Vertiefung 'gestempelt' in der die mini dann stehen soll. Nachdem die Modelliermasse getrocknet ist habe ich die bewährte Sand-Holzleim-Farbe Mischung aufgetragen, zwei kleine Quarzsteine zur Dekoration hinzugefüht und alles nochmals schwarz grundiert. Das dabei wichtigste Utensil ist auf dem letzten Bild rechts hinten zu sehen.




Der Rest ist dann ganz einfach: Die Base habe ich Dunkel/Matschbraun grundiert und dann mit drei heller werdenden Tönungn gebürstet, bis ein schönes Bild entsatnd. Die Felsen habe ich schwarz grundiert und dann mit hellen Brauntönen die Konturen angebürstet, zum Schluss dann mit weiß ein paar Highlights gesetzt.
Zu guter Letzt wurde die Base dann noch mit etwas Statikgras garniert. Ich habe hier lange Fasern gewählt und eine etwas vertrocknete Farbgebung um das Bild der Base abzurunden


Und jetzt blieb nur noch eines zu tun: Lackieren mit Mattlack und dann ab auf den Fototisch..











Samstag, 23. Juni 2012

Umfrage

Damit ihr hier in Zukunft auch die Dinge finden könnt, die Euch auch interessieren, habe ich eine Umfrage gestartet. Ihr könnt für die Themen voten für die ich einen Artikel oder ein Tutorial verfassen soll. Wenn Ihr euch ein Thema wünscht welches nicht zur Auswahl steht, dann schreibt einfach einen Kommentar in diesem Post.

Half Orc Thief (Teil 2)

Heute geht es weiter mit dem 1/2 Orc Thief von Reaper. Nachdem der Kleine fertig zusammengebaut und gereinigt wurde bekommt er zunächst eine Grundierung. Ich habe mich hier für eine Zwei-Farb-Grundierung entschieden. Normalerweise bevorzuge ich eine weiße Grundierung, da der Halbork jedoch düster wirken soll, habe ich als Grundfarbe schwarz gewählt. Und auf einer schwarzen Grundierung bekommt man mit der zweifarb-Technik mit wenig Aufwand schnell einen brauchbaren Grundstock an Schattierungen. Auf den Bildern könnt Ihr auch meine präferierte Grundierung sehen.



Bei der Auswahl der Farben habe ich ich für einen blauen Umhang, dunkelgrüne Haut und zwei Braungründtöne für die Kleidung. Konkret geht es um die (alten) GW Farben Midnight Blue, Catachan Green, Scorched Brown und Graveyard Earth. Wie ihr jetzt ja sehen könnt benutze ich auch die Citadel Farben. Im Prinzip sind diese schon recht gut, nur leider relativ teuer. Dafür aber wiederum leicht verfügbar. Neben den GW Farben benutze ich auch Farben von Vallejo (aus der Model Color und der Game Color Serie). Diese sind Qualitativ auch sehr gut, die Fläschchen sind viel praktischer und auch günstiger. Was Ihr ebenfalls auf den Bildern sehen könnt ist eine kleine Auswahl an Pinseln die ich nutze. Der Rote mit dreieckigem Griff ist von Pegasus, persönlich mag ich diese relativ günstigen Pinsel sehr, Mit den Burst Pinseln habe ich noch nicht viel gemacht, aber auch deise sehen für den Preis recht gut aus. Für Sparfüchse empfehle ich die kleinen Kolibri Pinsel. Diese sind wirklich sehr günstig, aber auch qualitativ eher im unteren Segment. Ich nutze sie hauptsächlich zum Bürsten.



Also geht es jetzt ans Werk und der kleine, grimmig dreinschauende Kerl bekommt seine erste Farbschicht. Durch die Grundierung entstehen schon bei dieser ersten Schicht Schattierungen, vor allem sichtbar sind diese Auf dem Umhang. Genau diese werden später jedoch komplett übermalt, der Umhang wird später noch mit der Wetshading bbzw. -blending Technik übermalt. Gerade in kleinen Ritzen und Vertiefungen jedoch wird die Zweifarb Grundierung später ein oder zwei Arbeitsschritte einsparen können. 







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